Theoretische Ausbildung

Die Theoretische Ausbildung umfasst mind. 600 Stunden (eine Unterrichtseinheit entspricht 45 min.), dieser Umfang und Rahmen ist durch die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (PsychTh-AprV) abgesteckt. Die Themen sind in einem Gegenstandskatalog für die schriftlichen Prüfungen nach dem PT-Gesetz (www.impp.de) vorgegeben und beinhalten zum einen allgemeine Grundkenntnisse für die psychotherapeutische Tätigkeit und im Rahmen der vertieften Ausbildung Spezialkenntnisse in einem wissenschaftlich anerkannten psychotherapeutischen Verfahren (Verhaltenstherapie).

Organisation der Theorie

Die Theoretische Ausbildung am CIP Bamberg erfolgt vorwiegend in Form von Seminaren an Wochenenden in Bamberg bzw. Erlangen (4, 8, 12 und 16 UE; Samstag ca. 09.00-17.30 Uhr, Sonntag ca. 09.00-15.00 Uhr, zum Teil auch Freitag). Es finden ausschließlich Workshops statt, keine Vorlesungen, in denen die DozentInnen die Inhalte sehr praxisorientiert durch Modellrollenspiele, Rollenspiele, Medieneinsatz, Kleingruppenübungen etc. vorstellen. In den ersten drei Ausbildungsjahren werden je ca. 220 Theoriestunden angeboten, also mehr als 600 Stunden. Die Curricula werden für jeden Jahrgang und jedes Kursjahr neu erstellt und flexibel angepasst, dabei werden Wünsche der TeilnehmerInnen nach Möglichkeit berücksichtigt. Kostenfreies Nachholen von Themen ist nach Absprache natürlich möglich, wenn ein Seminar verpasst wurde.

Inhalte

Die Inhalte des Curriculums orientieren sich an neueren Konzepten zur Klinischen Psychologie und Verhaltenstherapie. Die humanistische Grundhaltung der Selbstmanagementtherapie, die den Menschen als Experten seines (Er-)Lebens ansieht, und das Prozessmodell (Kanfer, F. H., Reinecker, H. & Schmelzer, D., 2012) stellen dabei den roten Faden der Ausbildung dar. Neben Seminaren zu konkreten Methoden und Strategien (z.B. Expositionsverfahren, kognitive Verfahren, etc.) sowie zu Störungsbildern (z.B. Angststörungen, Depressionen, etc.) spielen deshalb Workshops zu spezifischen Therapieprozessen (z.B. Beziehungsaufbau, Zielklärung, Motivationsklärung, Ressourcenaktivierung, schwierige Therapiesituationen) eine wichtige Rolle und in der konkreten Umsetzung in den Curricula wird darauf geachtet, dass eine Verknüpfung zwischen diesen Perspektiven erfolgt.

Neben dem Vertiefungsfach Verhaltenstherapie stehen außerdem Seminare zu anderen (wissenschaftlich fundierten) Verfahren wie humanistischer Ansätze (Motivational Interviewing), tiefenpsychologisch fundierter Therapie, Psychoanalyse und systemischer Therapie auf dem Lehrplan. Außerdem werden vor dem Hintergrund einer gemeinsam reflektierten therapeutischen Haltung und eines Prozessmodells methodenoffen, aber auch konstruktiv-kritisch andere therapeutische Ansätze  und „neue“ psychotherapeutische Strömungen  integriert, wie z.B. emotionsfokussierte Therapie, Hypnotherapie, ACT etc.

Schließlich bieten Seminare zur Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie, Gruppentherapie und zu übenden und suggestiven Verfahren die Grundlage für Fort- und Weiterbildung. So werden beispielsweise alle Seminare in Gruppentherapie, die man für die Weiterbildung in diesen Verfahren im Sinne der Fachkunde braucht, im Rahmen des Curriculums angeboten.

Neben den oben genannten Themen umfasst das Curriculum noch eine Fülle weiterer Themen. Grundsätzlich sind wir auch für DozentInnen- und Themenwünsche der Kurse offen und versuchen sie, wenn möglich, bei der Planung der Curricula zu berücksichtigen.

Evaluation

Die Qualität der DozentInnen und der Veranstaltungen wird durch regelmäßige Evaluationen direkt nach den Veranstaltungen überprüft. Die Evaluation wird den DozentInnen zurückgemeldet. In die jährliche Planung der Curricula fließen die Hinweise aus der Evaluation ebenfalls direkt mit ein. Die Evaluationsergebnisse sind auf Anfrage außerdem jederzeit auch für die TeilnehmerInnen einsehbar.

Bearbeiten